Deine perfekte Geburt!
- Die Geburt ist ein Ereignis auf das
man sich gerne vorbereitet. Die innere Vorbereitung geschieht ohnehin.
Naturgemäß. Hier spüren wir genau, was wir benötigen um uns zu entspannen und
in Verbindung mit unserem Baby zu gehen. Trotzdem gibt es da noch die Außenwelt
in die unser Baby hineingeboren werden soll. Brauchen wir da was? -
Wenn man eine Allein- oder
Hausgeburt plant, steht man irgendwann vor der Frage, was man dafür denn alles
benötigt. Hebammen haben hierzu eine genaue Liste die von praktikablen Dingen
wie Plastikplanen als großflächige wasserdichte Unterlage bis zu eingefrorenen
Erbsen reichen.
Da ich eine hebammenbegleitete
Hausgeburt und eine Alleingeburt erfahren habe kann ich dir in diesem Artikel
rückblickend berichten, was sich aus meiner Sicht tatsächlich Sinn macht.
Während den Wehen und der Geburt
An erster Stelle steht hier
absolut, was du persönlich als wichtig empfindest. Ich habe für mich selbst
auch länger nachgedacht und schon recht bald gewusst dass Musik für mich
alleine schon aufgrund meiner Hochsensibilität nicht in Frage kommen würde. Ich
wusste, dass sie mich entweder zu sehr ablenken würde oder als Störgeräusch im
Hintergrund nichts zu der Situation beitragen würde. Kerzen kamen da schon eher
in Frage, welche letztendlich auch gebrannt haben, allerdings ganz undramatisch
zwei Teelichter auf dem alten Nähmaschinen-Schränkchen meiner Uroma wo der
Buddha meditierend wacht, Heilsteine in einer Olivenholzschale schimmern und
eine Salzkristall-Leuchte steht. Mein Kraftort der mich zu Mediation und Gebet
einlädt. Der Ort an dem ich mein Baby gebar.
Ich traf keine Vorbereitungen für
die Geburt. Das einzige das ich wusste war, dass es nicht zu hell sein durfte.
Ein wenig fürchtete ich mich vor allzu großer Stille um mich herum. Die trat
aber nicht ein da die Geburt am helllichten Tag stattfand. Mein Wohnzimmer war
mit rothölzernen Rollläden leicht abgedunkelt, die zwei Teelichter leuchteten
und das war es. Vor das Sofa hatte ich eine Inkontinenz-Unterlage gelegt mit
der Überlegung, dort im Vierfüßler-Stand zu gebären. Doch kaum war ich auf den
Knien, war ich auch schon wieder aufgestanden da es sich so unglaublich falsch
anfühlte. Dort wo ich letztendlich stand – vor der alten Nähmaschine meiner
Uroma – war keine Unterlage. Hier freute das Parkett sich über das
Fruchtwasser.
Um es festzuhalten: Ich benötigte
eine Dusche während der Wehen, weil es heiß war. Ein weiteres Bedürfnis war ein
abgedimmter Raum und zumindest eine entzündete Kerze an meinem Kraftort. Inkontinenz-Unterlagen
und ein Tuch für das Kleine sind praktisch.
Rückblickend wäre es nicht schlimm
gewesen, die Inkontinenzunterlage unter mir zu haben. Es hätte der Magie des
Moments keinen Abbruch getan da sie relativ geräuscharm und dezent gepolstert
ist – im Gegensatz zu einer Plastikplane aus dem Baumarkt welche Hebammen
gerne promoten - , was auf dem harten Holzboden auch nicht von der Hand zu
weisen ist. Gut ist es auch, ein erstes Tuch für das Baby bereit zu haben da
die Kleinen extrem glitschig sind wenn sie aus ihrer Fruchthülle kommen.
Da meine Plazenta sich recht zeitig
nach der Geburt gelöst hat und eigenständig meinen Körper verlassen wollte, war
auch hier kein weiterer Handlungsbedarf der irgendwelche Utensilien erfordert
hätte. Als ich mich auf das Sofa setzte und noch nicht in Damenbinden gewickelt
war, war eine weitere Inkontinenz-Unterlage sinnvoll.
Eine meiner grundsätzlichen
Erfahrungen ist, dass es unter den Wehen nichts weiter benötigt als Atem. Der
Flow, der durch den Atem entsteht, kommt von innen und er dient der Frau um all
ihre Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Dort sollen wir sein während der
Geburt: Innen. Dazu schreibe ich aber noch einen separaten Artikel.
Da meine Geburten sehr schnell
gingen, kam ich gar nicht dazu, an Essen oder Trinken zu denken. Sollte sich
die Geburt ziehen, ist es sicher schön, frisches Wasser oder Saft und aufgeschnittenes
Obst oder Energiekugeln zur Hand zu haben. Oder was man eben sonst so gerne
trinkt und isst.
Nach der Geburt
Dicke Binden, große Unterhose, eine
Schüssel für die Plazenta, Molton-oder Handtücher, Hirtentäschelkraut für
starke Nachblutungen, eine Gabe Arnica C30, evtl etwas (frisches) zum Anziehen,
Essen, Trinken nach Bedarf und ein Bett!!! J
Hebammenbegleitete Hausgeburt
Bei der Hausgeburt meines dritten
Kindes sollten wir eine ganze Kiste voller Utensilien parat halten. Darunter
fanden sich die bereits erwähnten Plastikplanen aus dem Baumarkt die ich als
extrem unangenehm empfand. Wir hatten das Sofa und den Teppich damit ausgelegt
und zur „Gemütlichkeit“ Leintücher darüber geworfen. Wirklich gemütlich war es
nicht daher kommen mir die Dinger nicht mehr ins Haus! Tiefgefrorene Erbsen
falls starke Nachblutungen auftreten. Dazu legt man sich die geschlossene Tüte
Erbsen auf den Bauch. Durch die Kälte zieht die Gebärmutter mitsamt Gefäßen
zusammen Warum Erbsen? Man kann sie verteilen. Es ist kein harter schwerer
Klumpen sondern eine bewegliche Masse. Ebenso Tücher, Inkontinenz-Unterlagen,
eine Schüssel, eine Lampe mit mindestens 60 Watt falls genäht werden muss,
Essen und Trinken, Traubenzucker als Pulver falls der Kreislauf kippt...also
auch eine schöne Auswahl an Dingen.
Sinn macht für mich letztendlich
alles, was dir als Frau hilft, entspannt zu sein. Das hat oberste Priorität.
Hierzu hilft es, die Geburt zu visualisieren, immer und immer wieder. Was
siehst du, was fühlst du. Stelle dir verschiedene Szenarien vor in denen du
gebären könntest. Du wirst sofort spüren, was sich für dich stimmig anfühlt und
was nicht.
Hilfreich sind kleine vorbereitete
Dinge wie griffbereite Handtücher, ein Glas Wasser oder eine
Inkontinenz-Unterlage. Die gibt es übrigens in der Apotheke. Solltest du
beispielsweise Angst vor größeren Blutungen haben, machen die Erbsen und das
Hirtentäschelkraut durchaus Sinn. Ebenso die Nummer des Rettungswagens, sollte
dir die Blutmenge unüberschaubar vorkommen.
Ich spreche mich klar für
Minimalismus auch während der Geburt aus. Wenn du bei dir bist hast du bereits
alles was du brauchst. Du bei dir, das heißt frei von Ängsten, frei von Sorgen.
Klar in dir und bereit für diesen Weg. Alles andere um dich herum ist nur
Spielerei. Du, dein Atem und dein Baby. Dein Atem und dein Baby.
- Meine letzte Geburt war die
krasseste Meditation meines Lebens. Ich atmete und wurde zu meinem Atem. Ich
spürte wie mein Körper mein Baby gebar. Nichts und Niemand konnte mich
ablenken. Da waren nur ich, mein Atem und mein Baby. Mein Atem und mein Baby. -
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